Am 29. November feiert Pamplona seinen Patron San Saturnino mit einem großen Spektakel, weswegen auch die Schulen und viele Firmen den Betrieb für einen Tag schließen. Ich hatte am Vormittag einen Besuch im Café mit einer Freundin vereinbart und durfte schon am Hinweg einen Blick auf den ersten Programmpunkt, die Parade mit den Gigantes, erhaschen. Die Gigantes sind etwa drei Meter große Repräsentationen der Könige und Königinnen der Kontinente, die zur traditionellen Musik Navarras durch die Straßen tanzen.
Kaum hatten wir das Café nach dem guten Frühstück verlassen, lockte mich Musik in die Nähe der Kathedrale von Pamplona, wo ich eine Stunde lang gebannt traditionelle Volkstänze verfolgte.
Nach einer Mittagspause und Siesta ging es um kurz vor 16 Uhr weiter. Ich reihte mich in eine lange Schlange ein, um eine von 4.000 gratis Papierlaternen für den Abend zu erhalten. Dabei hatte ich doppelt Glück: Nicht nur konnte ich eine Papierlaterne ergattern, sondern ich lernte in der Schlange auch Spanierinnen kennen, die mich für den restlichen Abend herzlich in ihrer Gruppe aufnahmen.
Um 18 Uhr wurde dann die Weihnachtsbeleuchtung von Pamplona zum ersten Mal in dieser Saison eingeschalten. Kaum zu glauben, aber schon diese Kleinigkeit reicht aus, um mich in Weihnachtsstimmung zu versetzen.
Am Weg zum Parc de la Ciutadella gingen wir unverhofft genau zum richtigen Zeitpunkt am riesigen Kaufhaus Corte Inglés vorbei, nämlich, als dessen Weihnachtsbeleuchtung offiziell in Betrieb genommen wurde. Ein riesiges Feuerwerk rundete dieses Erlebnis ab.
Abschließend wurden um 19 Uhr die 4.000 Papierlaternen mit zahlreichen Wünschen in den Himmel geschickt – ein gar nicht so ungefährliches Unterfangen. Für den Fall der Fälle hatten wir uns direkt neben den Rettungskräften positioniert. Ein schöner Anblick war es aber allemal.
Gerade an solchen Tagen merke ich immer wieder, wie tief die Bewohner Pamplonas hier verankert sind und wie stolz sie auf ihre Stadt und Kultur sind. Es ist schön, für ein Jahr Teil davon sein zu dürfen.