Biskaia Highlights: Bermeo, San Juan de Gaztelugatxe und Butrón

Auf den heutigen Tag habe ich mich schon seit Jahresanfang gefreut: Ein Ausflug zu einigen der schönsten Orte von Biskaia, einem Teil vom Baskenland. Das Baskenland ist übrigens die Nachbarprovinz von Navarra. Weil der Trip vom Erasmus Student Network (ESN) Bilbao organisiert wurde, musste ich den Transport bis in die Hauptstadt von Bizkaia allerdings selbst organisieren. Gott sei Dank startete der Ausflug dort erst um 10 Uhr!

Unser erstes Ziel war das Küstenstädtchen Bermeo. Bei der Ankunft riss der Himmel auf und der Hafen präsentierte sich uns mit seinen kräftigen Farben im warmen Sonnenlicht. Eines meiner persönlichen Highlights dort war die große Weltkugel als Erinnerung an die erste Weltumsegelung.

Am Pier bot sich uns eine wunderbare Aussicht auf den Atlantik, die wir von der Ferne dann noch eine Weile bei einem Glas Cider in Bermeo genossen.

Im Bus ging es weiter zu San Juan de Gaztelugatxe. Die kleine Insel beherbergt ein ehemaliges Kloster und ist durch eine Treppe mit dem Festland verbunden. Bekannt ist der Ort vor allem aus der Serie „Game of Thrones“, wo er als Drehort für Dragonstone diente. Leider war die Treppe und somit der Weg zum Kloster wegen Renovierungsarbeiten gesperrt und wir konnten die Insel nur aus der Ferne bestaunen.

Am Weg zurück nach Bilbao hielten wir noch beim Schloss Butrón. Da es im Privatbesitz ist, konnten wir leider auch dieses nicht betreten. Die gut erhaltene mittelalterliche Burg machte aber auch von außen einen guten Eindruck.

Es war wirklich ein ereignisreicher und toller Tag und ich freue mich, viele neue und nette Bekanntschaften aus Bilbao, San Sebastián und Vitoria gemacht zu haben.

Tamborrada in San Sebastián

Der 20. Jänner ist der Tag des heiligen Sebastian und damit natürlich ein Feiertag für die Küstenstadt Donostia-San Sebastián (Donostia ist übrigens der baskische Name der Stadt). Keine Minute soll dabei vergeudet werden, weswegen schon ab Mitternacht für 24 Stunden gefeiert wird. Und wie sorgt man am besten dafür, dass alle bei guter Laune bleiben? Na klar, mit Trommeln! Übersetzt bedeutet Tamborrada nämlich Trommelfest.

Die Eröffnungszeremonie inklusive Hissen der Stadtflagge um Mitternacht haben wir leider nicht miterlebt. Wir haben uns aber sagen lassen, dass wir bei dem Gedränge nicht viel verpasst haben. Stattdessen kamen Abigail, eine schottische Sprachassistentin, und ich am Samstag um 11 Uhr an, um den Kindertrommellauf um 12 Uhr mitverfolgen zu können. Die frühe Ankunft wurde mit einem guten Blick auf die Parade belohnt. Tausende Kinder mit Miniaturtrommeln und Kostümen oder der örtlichen Tracht marschierten an uns vorbei, während traditionelle Musik aus den Lautsprechern schallte.

Neben den Kindern zogen aber auch mehr als hundert Gesellschaften erwachsener Trommler durch die Straßen. Der Legende nach patrouillierten französische Soldaten während der Besatzung durch Napoleon trommelnd die Stadt und einige Frauen imitierten dies mit ihren Wassereimern verhöhnend. Dies führte zum musikalischen Widerstand gegen die Besatzer, vor allem durch die Mitglieder der Kochclubs. Die Kostüme widerspiegeln diese Legende auch heute noch. Einige tragen nämlich Uniformen aus der Zeit von Napoleon und trommeln auf echten Trommeln, andere sind als Köche und Wasserträgerinnen verkleidet und trommeln auf Fässern und Wassereimern.

Besonders schön war, dass wir beim Fest auch eine österreichische Sprachassistentin trafen, die in San Sebastián unterrichtet. Gemeinsam hielten wir den ganzen Nachmittag Ausschau nach Trommelgesellschaften oder suchten in Lokalen nach etwas Wärme. Trotz Sonnenschein und blauem Himmel waren die Temperaturen nämlich nicht besonders hoch.

Leider haben wir auch das Ende des Festtages um Mitternacht, wenn die Stadtflagge wieder eingeholt wird, nicht erleben dürfen. Trotzdem war der Tag ein ganz besonderes Erlebnis eines Kulturspektakels, auf das die Donostiarras zurecht stolz sein können.

Wie kommt das Trinkwasser nach Pamplona?

Diesen Mittwoch durfte ich mit den Kindern der vierten Klasse des CEIP Paderborn-Lezkairu (Primarstufe) etwas ganz Besonderes erleben. Sie hatten sich in den letzten Wochen im Naturkundeunterricht ausgiebig mit dem Thema Wasser und Wasserkreislauf beschäftigt und sollten einen Teil davon nun bei einer Exkursion in Realität sehen. Kaum saßen wir im Bus, zeigten die Kinder mit ihren lauten Stimmen, dass sie voller Vorfreude waren.

Unser erstes Ziel war der Stausee Eugi, der Ende der 1960er-Jahre gebaut wurde, um die Wasserversorgung von Pamplona sicherstellen zu können. Während wir über die Staumauer spazierten, erhielten wir eine Führung und die Kinder konnten ihr Wissen aus der Schule unter Beweis stellen. Bei so vielen interessanten Einblicken fiel ihnen die Konzentration auf den Vortrag aber nicht immer ganz so leicht.

Im Bus ging es dann zur nächsten Station, welche das Wasser auf seinem Weg zu Pamplonas Haushälte passiert: die Filteranlage. Die Kinder bekamen einen Einblick in die Technik der Filtration und konnten die Filterbecken sogar besichtigen. Da das spanische Wort „planta“ sowohl für Pflanze als auch für Anlage stehen kann, gab es einen witzigen Moment, als ein Schüler die wirklich riesige Pflanze im Bürogebäude der Filteranlage bewunderte, während die Führerin glaubte, er rede über die Größe der Anlage.

Zum Abschluss verfolgten wir den Weg des Wassers noch zum Wasserspeicher in Mendillori, einem Vorort von Pamplona. Eine geheime Tür führt von einem kleinen Ausstellungsraum am Gelände zum alten Wasserspeicher, dessen wunderschöne Architektur mit LED-Lichtern hervorgehoben wurde. Spannend war außerdem, dass das Wasser in Pamplona nicht nur vom Eugi-Stausee stammt, sondern im Winter eine Mischung aus zwei und im Sommer sogar aus drei Quellen ist.

Mir hat es jedenfalls sehr viel Spaß gemacht, Teil dieser Exkursion sein zu dürfen und mehr über das Thema zu lernen. Es ist schön, dass die Sprachassistenz auch solche Dinge ermöglicht.