Griechischer Nationalfeiertag

Ähnlich wie in Österreich feiert man auch in Griechenland Ende Oktober den Nationalfeiertag, genauer gesagt am 28. Oktober. Das war’s aber dann auch schon wieder mit der Ähnlichkeit, denn die Griechen sind sehr stolz auf ihr Land und lassen sich das Feiern auf keinen Fall nehmen. Für uns bedeutet der Feiertag vor allem eines: verlängertes Wochenende.

Begonnen hat es mit den außergewöhnlichen Events und Feiern diese Woche schon am Mittwoch. An diesem Tag feierte unsere Schule den Tag des heiligen Dimitris. Statt in der Schule begrüßten uns die Kinder an diesem Tag in der Kirche und wir bekamen dort Brot, Süßspeisen und mehr zum Verzehr in die Hände gedrückt. Auch von unserem Organisator Dimitris, der eben seinen Namenstag hatte, bekamen wir eine süße Kleinigkeit.

Am Donnerstag war dann der letzte Schultag für alle und wir feierten den Nationalfeiertag mit einer schulinternen Veranstaltung. Die Kinder der vierten Klasse – acht an der Zahl – bereiteten dafür traditionelle Lieder mit einigen einstudierten Bewegungen und auswendig vorgetragenen Gedichte vor. Insgesamt war es ein schöner Anblick, eine Bevölkerung ihre Herstammung so feiern zu sehen. In Österreich wird das wirklich ganz anders ausgelebt. Nach der Feier durften die jungen Kinder nach Hause, die ältesten hatten noch eine wichtige Aufgabe. Am Monument, der Statue eines Seemannes, trafen sich alle Schulen Vrontados, präsentierten stolz die griechische Flagge und brachten einen selbstgebunden Kranz.

Der aufregendste Tag sollte aber noch kommen. Am 28. Oktober, dem Όχι-Tag (Nein-Tag), machten wir uns vormittags auf den Weg zu einer Parade, bei der alle Schüler fein herausgeputzt zusammentrafen. Schon wochenlang waren sie im Sportunterricht vorbereitet worden, wie beim Militär zu marschieren. Wir waren ganz schöne stolz „unsere Schüler“ vorbeimarschieren zu sehen. Nachdem wir die kurze Parade in Vrontados verfolgt hatten, beschlossen wir mit einem Taxi in die Stadt zu fahren, um dort die weitaus größere und prächtigere Parade zu bewundern. Genau rechtzeitig kamen wir dort an und erkämpften uns einen etwas erhöhten Platz auf einer Metallumzäunung. Wir beobachteten, wie Schulen, Vereine, Trommler, Musikkapellen, Polizisten und Soldaten an uns vorbeigingen und waren von dem Spektakel beeindruckt.

Kurz nachdem die Parade vorüber war, leerte sich der Platz plötzlich und wir zogen uns in ein Café zurück. Chios versteckt in den Seitengassen Cafés mit ganz viel Charme und liebevoller Einrichtung. Zum Abschluss des Tages gingen wir danach noch in ein Restaurant und schlugen uns den Bauch mit griechischem Essen voll.

Eines der größten Abenteuer des Tages erlebten wir dann aber erst bei der Heimreise. Wir stiegen nämlich nichtsahnend in den falschen Bus ein, der uns eine Rundreise durch den Süden der Insel führte. Gott sei Dank fuhr der Bus aber wieder in die Stadt zurück und schließlich sogar nach Vrontados. Besonders nett war, dass der Busfahrer uns für unsere unfreiwillig lange Fahrt keinen einzigen Cent mehr berechnete. Allerdings war es der Einblick in ein paar Städte und die wunderschöne Aussicht auf die Küste auch wert, eine Stunde länger als geplant im Bus zu verbringen.

2 Kommentare zu „Griechischer Nationalfeiertag

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